Schmerztherapie

18.02.2021

Wir Menschen wissen genau wie das ist: zwei Personen stechen sich zum Beispiel an einer Nadel, beide empfinden den Schmerz unterschiedlich, der eine mehr, der andere weniger. Allerdings können beide mitteilen, wie groß der Schmerz ist. Dies ist bei unseren tierischen Lieblingen leider nicht möglich. Sie können uns weder sagen was noch wie sehr es ihnen Schmerzen bereitet. Daher ist die Diagnosefindung in der Veterinärmedizin meist sehr komplex und manchmal leider auch langwierig.

Wie auch immer der Schmerz verursacht wird, unsere Aufgabe ist herauszufinden, wo die Quelle ist, wie schmerzhaft es ist und wodurch er entsteht. Manchmal ist es notwendig diverse Untersuchungen durchzuführen, wie Röntgen, CT oder MRT, um festzustellen was dafür verantwortlich ist. Nur so können wir Schlimmeres verhindern und die richtige Therapie beginnen.

Für uns ist es selbstverständlich, dass Patienten bei chirurgischen Eingriffen mit genügend Schmerzmittel versorgt sind, um es für sie so angenehm wie möglich zu machen. Vor der Narkose wird das erste Schmerzmittel verabreicht und während des Eingriffs setzt der Anästhesist oftmals ein stärkeres Schmerzmittel ein. Auch nach dem Eingriff bekommen unsere Patienten schmerzlindernde bzw. -hemmende Medikamente.

Bei schwerwiegenden Operationen oder äußerst schmerzempfindlichen Eingriffen nehmen wir Patienten oftmals 1 bis 2 Tage stationär auf. So können wir durch unsere Stationsaufsicht die Schmerzhaftigkeit kontrollieren und gegebenfalls die Therapie anpassen. Einige dieser Medikamente haben zugleich eine beruhigende Wirkung, sodass die Fellnasen meist einfach entspannen und ruhig auf ihrem Plätzchen schlafen. Je nachdem was für ein Eingriff vorgenommen wurde, gibt der Tierarzt dem Besitzer meist noch Schmerzmedikamente für zu Hause mit.

Schwerwiegende Verletzungen, sogenannte Traumen, nicht ausreichend behandelte Schmerzen und fortschreitendes Alter können zu chronischen Schmerzen führen. Bei letzterem liegt oft das Problem am Bewegungsapparat und die Abnutzung der Knorpel und Knochen. Die meisten Besitzer denken, der Hund würde einfach altern und daher nicht mehr normal auftreten, oder nicht mehr sofort aufspringen und lieber noch länger liegen bleiben. Aber chronischer Schmerz vermindert die Lebensqualität unserer geliebten Vierbeiner und man kann sie meist gut durch Medikamente, Physiotherapie oder Alternativmedizinische Behandlungen unterstützen. Unsere Spezialisten beraten Sie gerne und erstellen mit Ihnen einen Plan zur Erhaltung der Lebensfreude Ihres Lieblings.

Leider kommt es auch vor, dass wir es trotz Therapie, Schmerzmittel und Operationen nicht schaffen, den Schmerz zu lindern. In solchen Fällen müssen wir leider eine Amputation dieser Gliedmaßen empfehlen bzw. durchführen. Für Tiere ist es anfangs möglicherweise kurz ungewohnt, aber sie gewöhnen sich fast immer nach wenigen Tagen daran und sind danach deutlich glücklicher und aktiver. Für uns Menschen dauert der Prozess des Verarbeitens deutlich länger als fürs Tier.

Krebs macht vor unseren geliebten Vierbeinern leider auch nicht Halt. Tumore wachsen, zerstören Gewebe und können Schmerzen verursachen. Die Möglichkeiten der Chemotherapie und Bestrahlung ermöglichen uns das Wachstum zu reduzieren oder anzuhalten. Unsere Tierärzte besprechen gerne alle Möglichkeiten mit Ihnen und beraten Sie.

Manchmal reicht leider keine Therapie oder Liebe aus, und wir müssen unsere geliebte Fellnase erlösen. Zum Glück haben wir diese Möglichkeit in der Veterinärmedizin, um unserem Liebling Schmerzen zu ersparen oder qualvolles, langsames sterben zu vermeiden. Unsere Ärzte sind für gerne immer für Sie da und besprechen alles Notwendige mit Ihnen.